Eine deutliche Trendwende ist gegenwärtig im Markt für Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme festzustellen. Immer mehr Industrieunternehmen entscheiden sich für intelligente, flexible und einfach zu bedienende Lösungen. Sie lassen sich nicht mehr jede Infrastruktur als angeblich notwendig verkaufen und bewerten Software auch nicht nur nach ihrem Funktionsangebot, sondern auch nach ihrer Zukunftsfähigkeit.
Den zunehmenden Dezentralisierungstendenzen kommen schon jetzt einige Anbieter stark entgegen. So lassen sich lose gekoppelte Werksverbunde über EDI erstmals auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen realisieren. Sichten, die über den Werksverbund gelegt werden, erleichtern das Treffen unternehmerischer Entscheidungen.
Unter besonders starkem Druck stehen dabei die Zulieferbetriebe für Montagefabriken, etwa im Fahrzeugbau. Hier sind einige Lösungen entstanden, die wegweisend auf dem Weg zu dezentral geführten, aber zentral koordinierten Produktionseinheiten sind.
In vielen Unternehmen ist das PPS-System immer noch das Herz der Produktion. Doch auf die Verbindung mit den anderen Organen wird viel mehr Wert gelegt. Systeme, die nicht in der Lage sind, mit Konstruktionsstücklisten dem Prozeßablauf entsprechend umzugehen, werden bald gänzlich abgelöst werden. Und die Abgrenzung zwischen Planungssystem und Istabgleich verschwimmt bei einigen Anbietern zusehends, da immer mehr Funktionen der Fertigungssteuerung in die PPS-Systeme integriert werden.
Jedoch auch ein Trend in eine ganz andere Richtung wird immer stärker. Unternehmen, die sich ganz vom Determinismus der Fertigungssteuerung gelöst haben und ihre Feinsteuerung nunmehr wieder gänzlich durch erfahrene Mitarbeiter durchführen lassen – unterstützt natürlich durch entsprechenden organisatorische Veränderungen. Doch auch für diesen Weg, für den es erfolgreiche Praxisbeispiele gibt, ist ein PPS-System, das mindestens Rahmentermine für Leitteile setzt, auch weiterhin unverzichtbar.