Big Data im KMU
MARKES setzt seit 25+ Jahren auf MES HYDRA
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20 Millionen Kugellager verlassen Jahr für Jahr die Produktion der MARKES GmbH & Co. KG im nordrhein-westfälischen Halver. Dass das möglich ist und die Maschinen optimal ausgelastet sind, ist unter anderem einem Manufacturing Execution System (MES) zu verdanken. Die mittelständische Metallwarenfabrik ist Europas größter Hersteller für Kugellager und Fördertechnik und hat in einer absoluten Vorreiterrolle bereits 1996 das MES HYDRA eingeführt. Bis heute sorgt die IT-Technologie aus dem Hause der MPDV Mikrolab GmbH für maximale Transparenz und Effizienz in der Fertigung – und für gute Umsätze.
Von den Röllchen am Kassenlaufband über die Tragrollen im Paketzentrum bis zur Fördertechnik im Schüttgutbereich für Erde oder Sand: Überall, wo es etwas zu bewegen gibt, kann die MARKES GmbH & Co. KG die entsprechenden Komponenten beisteuern, sei es aus Metall oder Kunststoff. Dabei zeichnet sich die 1904 in Lüdenscheid als Blechbetrieb gegründete Firma mit eigenen Produkten, eigener Entwicklung und selbst hergestellten Werkzeugen nicht nur durch eine hohe Fertigungstiefe aus. Der Betrieb ist auch als eines der ersten Mittelstandsunternehmen tief in die Welt der Daten eingetaucht. Bereits vor mehr als 25 Jahren hat MARKES das Potenzial von Big Data erkannt und ein Manufacturing-Execution-System installiert. Das MES sollte Daten an das bereits vorhandene ERP-System liefern. Außerdem wollte man mehr Transparenz in der Fertigung schaffen, um den Produktionsdurchlauf und die Maschinenauslastung zu optimieren.
MES HYDRA – beste Performance auch im Standard
Die Wahl fiel auf MES HYDRA von MPDV, dem MARKES seither die Treue hält. Für das System sprachen der modulare Aufbau sowie die problemlose Erweiterbarkeit der Lösungen. „Für kleine Mittelständler wie uns ist MES HYDRA ideal“, sagt Thomas Degen, geschäftsführender Gesellschafter bei MARKES. „Wir brauchen ja nur ein paar Module. Da die Standardlösung, die MPDV anbietet, zu 100 Prozent an unsere Anforderungen anpassbar ist, war alles sehr rasch installiert. Es hat auch alles sofort funktioniert. Je nach Bedarf können wir außerdem problemlos Module flexibel aufstocken oder reduzieren.“
Karin Jenzewski, die 1996 als externe IT-Beraterin die Schnittstellen umsetzte und 2018 fest ins IT-Management von MARKES eintrat, bestätigt: „Das Zusammenspiel mit der vorhandenen IT funktioniert sehr gut. Die Schnittstellenzusammenarbeit war immer unproblematisch.“
Als Kunde kommt man mit HYDRA ziemlich gut allein klar. Und falls doch einmal Probleme auftauchen sollten, steht MPDV sofort zur Seite und gibt die richtigen Hinweise oder schaltet sich auf. Bei MARKES ist man laut Thomas Degen rundum zufrieden: „Wir haben eine maßgeschneiderte Lösung erhalten. MPDV hat kompetente Ansprechpartner, die unser Unternehmen verstehen. Sie verkaufen nicht nur, sondern sagen uns auch, wenn etwas nicht passt.“
Von der Anwendung bis zum Versionswechsel – alles easy
Seit 2018 ist MES HYDRA in der Version 8 mit den Modulen Betriebsdatenerfassung (BDE), Maschinendatenerfassung (MDE), Personalzeiterfassung (PZE) sowie Zeitwirtschaft (PZW) in der Anwendung. „Der Versionswechsel ging super über die Bühne“, erinnert sich Karin Jenzewski. „Am Freitag und Samstag erfolgte die Umstellung und am Montag lief schon alles nach Plan.“ Die Anwenderfreundlichkeit machte auch den Mitarbeitern die Umstellung leicht. „Ich selbst schätze zum Beispiel, dass jeder die Menüstrukturen über Favoriten individuell für sich anpassen kann, dass man über die Suchleiste direkt zum gewünschten Programm kommt und ganz toll ist auch das eingebundene Hilfesystem. Das ist richtig gut aufgebaut!“
Die Entscheidung für MES HYDRA hat sich für MARKES ausgezahlt: So werden die über das HYDRA-Modul MDE erfassten Daten konsequent für die Maschinenoptimierung genutzt. Als Thomas Degen 1998 seine Arbeit bei MARKES aufnahm, analysierte er über mehrere Monate systematisch die Störanfälligkeit und Auslastung der einzelnen Maschinen. Auf dieser Basis konnten die Montageautomaten priorisiert werden: Je höher die Auslastung, desto wichtiger war die rechtzeitige Wartung. Das Ergebnis ist eine optimale Auslastung und Prozesssicherheit der Maschinen. Bis heute werden die Daten nach diesem Ansatz für eine Erhöhung der Nutzungsgrade ausgewertet.
Kleine Belegschaft – großer Output
Das HYDRA-Modul PZE wiederum ermöglicht äußerste Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung. Außerdem honoriert MARKES überdurchschnittliche Maschinenlaufzeiten pro Personalstunde mit Prämien. Mitarbeiter, die ihre Maschinen so vorbereiten, dass sie mannlos in der Pause oder nach Feierabend weiterlaufen können, erhalten entsprechend der Mehrleistung mehr Geld. Ebenso, wenn freie Maschinen parallel mitbedient werden, sei es, weil der Auftragsdruck groß ist oder Kollegen erkrankt sind. Umgekehrt kann auch mal früher Schluss gemacht werden, wenn es die Auftragslage erlaubt. Den Überblick über Maschinenbelegung und Aufträge hat man dank MES. Das Modell führte neben einer Produktivitätssteigerung zu zufriedenen Mitarbeitern, die von mehr Eigenverantwortung und attraktiven Benefits profitieren.
Nie wieder ohne MES
Die Vorteile eines MES liegen für Thomas Degen ganz klar in der Transparenz, Reaktionsfähigkeit, Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie den Homeoffice-Möglichkeiten durch Zugriffswege von extern. Er ist begeistert und kann sich ein Arbeiten ohne MES HYDRA nicht mehr vorstellen: „Ich mache den Rechner an und sehe sofort eins zu eins, was in der Firma los ist, selbst auf Geschäftsreisen. Morgens im Büro ist das mein erster Blick und abends vor Feierabend mein letzter. Wenn etwas nicht stimmt, kann ich noch schnell runter in die Halle. Eventuell bekomme ich die Maschine sogar selbst gleich wieder aktiviert.“ Er fährt fort: „Mit einem MES lernen Sie Ihr Unternehmen kennen. Was die Fertigung betrifft, habe ich zu jeder Maschine die Zahlen im Kopf. Wenn ein Kunde eine Anfrage stellt, können wir sofort über mögliche Liefertermine reden. Wie wollen Sie so was machen, wenn Sie nicht so ein System haben.“